Im Rahmen des an der Katholischen Stiftungshochschule München angesiedelten Projekts „Natur – Land – Wirtschaft“ (www.natur-land-wirtschaft.info) planen wir eine Publikation zum Thema Soziale Landwirtschaft.
Das Thema der Sozialen Landwirtschaft ist in der gesellschaftlichen und politischen Diskussion in Deutschland noch relativ unbekannt – obwohl es doch ein zugleich uraltes Phänomen bezeichnet. Denn Landwirtschaft sorgt seit jeher nicht allein für die Nahrungsmittelproduktion, sondern ist auch als soziale Lebensform zu verstehen. Sie stellt einen Raum dar, in dem Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen zusammenarbeiten und dabei von und mit der Natur leben. Dabei muss heute vieles, das lange selbstverständlich war, erst wiederentdeckt werden.
Heute wird mit der Sozialen Landwirtschaft die soziale Dimension als besondere Dienstleistung behandelt. Sie kann für Menschen mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen eine erfüllende und oft therapeutische Wirkung entfalten. Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, von der Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung über pädagogische Projekte mit Kindern und Jugendlichen, die Resozialisierungsarbeit bis hin zur Freizeit für Menschen mit Demenz. Auch für die Höfe selbst liegt darin eine Chance für die Diversifizierung von Erwerbsfeldern ebenso wie für das neue Erleben des hohen Wertes landwirtschaftlicher Tätigkeit.
Dieser Sammelband will den Stand der Entwicklung Sozialer Landwirtschaft aus interdisziplinärer Perspektive erkunden und v.a. auch ihre Potentiale in den Blick nehmen, um so dazu beizutragen, den Gedanken der sozialen Landwirtschaft stärker in die gesellschaftliche Diskussion einzubringen. Dabei stellen sich u.a. folgende Fragen:
– Was bedeutet „Soziale Landwirtschaft“ im Allgemeinen? Wie ist sie von anderen Konzepten, wie etwa Green Care, abzugrenzen?
– Welche Potentiale gibt es für die Verbindung von sozialer Inklusion und ökologischer Nachhaltigkeit?
– Kann Soziale Landwirtschaft zur Erneuerung der gesellschaftlichen Wertschätzung gegenüber der Landwirtschaft beitragen?
– Inwiefern spielen hierbei regionale Besonderheiten eine Rolle?
– Welche inspirierenden Beispiele aus der Praxis gibt es?
Wir freuen uns auf Ihre Beiträge und laden Sie ein, Abstracts (ca. 1500-2000 Zeichen inkl. Leerzeichen) zu diesen Fragen oder weiteren Themen zur Sozialen Landwirtschaft bis 15.2.2024 an christian.hofmann@ksh-m.de einzureichen.
Die Rückmeldung über Annahme von Beiträgen erfolgt bis 1.3.2024. Die fertigen Beiträge sollten nicht mehr als 40000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) umfassen und wären bis 31.5.2024 einzureichen.
Herausgeber: Prof. Dr. Michael Spieker, Dr. Christian Hofmann