Zum Inhalt springen

Natur – Land – Wirtschaft (NLW). Transformation der Landwirtschaft

Die nachhaltige Transformation der Landwirtschaft ist zentral für die Bewältigung drängender sozialer und ökologischer Herausforderungen unserer Zeit. Wie diese Umgestaltung vonstattengehen kann und soll, wird in der Gesellschaft jedoch kontrovers diskutiert. Das Forschungsprojekt erschließt Konflikte und Chancen rund um die Transformation hin zu einer Landwirtschaft, die soziale Einbettung und ökologische Nachhaltigkeit verbindet. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Konzept der Sozialen Landwirtschaft.

Blog

Vortrag von Prof. Dr. Dennis Eversberg zum Thema „Alles eine Frage des Milieus? Oder: Bestimmt die soziale Lage das (Natur-Land-Wirtschaft-) Verhältnis?“ (18.11.2022)

Vortrag von Prof. Dr. Dennis Eversberg (damals Leiter der BMBF-Nachwuchsgruppe „Mentalitäten im Fluss“ an der Friedrich Schiller-Universität Jena; jetzt Goethe-Universität Frankfurt a.M.) mit dem Titel „Alles eine Frage des Milieus? Oder: Bestimmt die soziale Lage das...

Besprechung zum Band „Potenziale der Sozialen Landwirtschaft“

Zu dem im Rahmen des Projekts NLW erscheinenden Band „Potenziale der Sozialen Landwirtschaft“ wurde in der P.S. Zeitung (Zürich) am 23.8. bereits eine erste Besprechung veröffentlicht:...

Ankündigung zum Sammelband Hofmann/Spieker (Hg.), „Potenziale der Sozialen Landwirtschaft“ (Metropolis)

Hier finden Sie die Ankündigung des Verlags Metropolis zu dem von Michael Spieker und Christian Hofmann herausgegebenen Sammelband „Potenziale der Sozialen Landwirtschaft. Vielfalt und Anerkennung für Menschen und Höfe“:...

Vortrag von Prof. Dr. Hrvoje Juric zum Thema „Bioethik und Biopolitik der (post)pandemischen Welt: Landwirtschaft, Ernährung, Leben“ (18.11.2022)

Vortrag von Prof. Dr. Hrvoje Juric (Universität Zagreb) zum Thema „Bioethik und Biopolitik der (post)pandemischen Welt: Landwirtschaft, Ernährung, Leben“ bei der Tagung „Natur – Land – Wirtschaft in der sozialökologischen Transformation?“ (Akademie für Politische...

Vortrag von Prof. Franz-Theo Gottwald: „Klimaschutz, Biodiversitätserhalt und Tierwohl – was die Gesellschaft von einer transformierten Landwirtschaft erwartet“ (17.11.2022)

Vortrag von Prof. Franz-Theo Gottwald zum Thema „Klimaschutz, Biodiversitätserhalt und Tierwohl – was die Gesellschaft von einer transformierten Landwirtschaft erwartet“ bei der Tagung „Natur – Land – Wirtschaft in der sozialökologischen Transformation?“ (Akademie...

Online-Abende „SozLaWi – Höfe und Menschen“ in der Sommerpause – im Herbst geht es weiter!

Die Online-Abende „SozLaWi – Höfe und Menschen“ gehen in die Sommerpause – und im Herbst geht es weiter! Aktuell sind für den Herbst zwei neue Veranstaltungen geplant: am 15. Oktober zum Thema „Pflegekinder auf dem Bauernhof“ und am 5. November zur...

Bericht zum Fachtag „Landwirtschaft und Soziales vernetzt“ in Eberfing (18.4.2024)

Im aktuellen KSH-Magazin (Magazin der Katholischen Stiftungshochschule München) ist ein Artikel von Christian Hofmann über den Eberfinger Fachtag „Landwirtschaft und Soziales vernetzt“ (vom 18.4.2024) erschienen. Die entsprechende Ausgabe des KSH-Magazins (1/2024) kann hier...

Stellenausschreibung Berater:in für Soziale Landwirtschaft (Bioland)

Der Verband für ökologischen Landbau Bioland hat eine Stelle (20 St./Woche) als Berater:in für Soziale Landwirtschaft ausgeschrieben. Dienstort ist Augsburg, eine Bewerbung ist bis zum 7. Juli möglich. Die Stellenausschreibung findet sich hier:...

Bayernweiter Online-Infotag am 18. Juli zum Seminar zur Betriebszweigsentwicklung Soziale Landwirtschaft

Am 18. Juli bieten die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Passau und Augsburg einen Online-Infotag zu dem im Herbst stattfindenden Seminar zur Betriebszweigsentwicklung Soziale Landwirtschaft an. „Die Qualifizierung richtet sich an alle, die im Bereich der Sozialen Landwirtschaft...

Die nachhaltige Transformation der Landwirtschaft ist zentral für die Bewältigung drängender sozialer und ökologischer Herausforderungen unserer Zeit. Wie diese Umgestaltung vonstattengehen kann und soll, wird in der Gesellschaft jedoch kontrovers diskutiert. Unterschiedliche Ansprüche an die Landwirtschaft stehen mitunter im Widerspruch zueinander. Manchmal treffen sie auf den Widerspruch von Landwirten, die sich nicht in der Lage sehen, etwa neuen Umweltschutzanforderungen gerecht zu werden, während sich am wirtschaftlichen Druck auf ihre Unternehmen nichts ändert.

Mit der enormen Produktivitätssteigerung und der Rationalisierung der Arbeit bringt die moderne Landwirtschaft auch einen steigenden sozialen, ökonomischen und ökologischen Druck mit sich. Die Aufgabe zahlreicher bäuerlicher Betriebe, die Abhängigkeit von externem Finanzkapital und die Abnahme von Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit sind nur einige Zeichen dafür. Nachhaltigkeit war jedoch eigentlich schon immer zentral für die Tätigkeit der Bauern, wovon nicht zuletzt Familienbetriebe zeugen, die seit Jahrhunderten am selben Ort tätig sind.

Das Forschungsprojekt „Natur – Land – Wirtschaft“ erschließt die Konflikte rund um die Transformation hin zu nachhaltiger Landwirtschaft zunächst anhand begrifflicher Fragen. Es zeigt sich, dass das unterschiedliche Handeln historisch wie in der Gegenwart auch auf einem unterschiedlichen Verständnis etwa von Wirtschaften und Natur beruht. Ein weiterer Ausgangspunkt des Projektes ist der Transformationsbegriff und seine Verknüpfung mit den drei Säulen der Nachhaltigkeit: dem Sozialen, dem Ökologischen und dem Ökonomischen. Die moderne Gegenüberstellung von Natur und Kultur, die Engführung des Freiheitsbegriffs auf die Vorstellung von Besitzrechten und unterschiedliche Gerechtigkeitsbegriffe sind prägend für das Verhältnis dieser drei Säulen.

Sogenannte „Pioniere“ spielen bei der sozial-ökologischen Transformation der Landwirtschaft eine besondere Rolle, die auch in der Transformationsforschung betont wird. Wie können bestimmte Pionierbereiche Nachhaltigkeit realisieren und breiter anschlussfähig werden? NLW analysiert die Anwendungspotenziale neuer Denk- und Handlungsstrategien. 

Ein Schwerpunkt des Projekts liegt dabei auf dem Konzept der Sozialen Landwirtschaft. Dieses ist in der gesellschaftlichen Diskussion noch relativ unbekannt, bezeichnet aber eigentlich ein uraltes Phänomen. Denn Landwirtschaft sorgt seit jeher nicht allein für die Nahrungsmittelproduktion, sondern ist auch als soziale Lebensform zu verstehen. Sie stellt einen Raum dar, in dem Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen zusammenarbeiten und dabei von und mit der Natur leben. Dabei muss heute vieles, das lange selbstverständlich war, erst wiederentdeckt werden. Heute wird in der Sozialen Landwirtschaft die soziale Dimension auch als besondere Dienstleistung behandelt. Sie kann für Menschen mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen eine erfüllende und oft therapeutische Wirkung entfalten. Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, von der Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung über pädagogische Projekte mit Kindern und Jugendlichen, die Resozialisierungsarbeit bis hin zur Freizeit für Menschen mit Demenz. Auch für die Höfe selbst liegt darin eine Chance für die Diversifizierung von Erwerbsfeldern ebenso wie für das neue Erleben des hohen Wertes landwirtschaftlicher Tätigkeit. Auf diese Weise bieten sich in der Sozialen Landwirtschaft Möglichkeiten, soziale Inklusion und ökologische Nachhaltigkeit miteinander zu verbinden.

In Zusammenarbeit mit dem Praxisnetzwerk Soziale Landwirtschaft, dessen Aufbau es begleitet, führt das Projekt Online-Abende und weitere Informationsveranstaltungen zur Sozialen Landwirtschaft durch. Ziel ist es v.a., weitere Landwirtinnen und Landwirte über die Möglichkeiten sozialer Landwirtschaft zu informieren. Dabei wird zugleich auf eine breite Kommunikation der Ergebnisse gesetzt.